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Samstag, 21. April 2012

Die Taufe tausender sterbender Kinder in China durch Täuferinnen

Vidi aquam


Die Taufe so vieler tausend sterbender Heidenkinder ist unstreitig eine der tröstlichsten Früchte der Missionstätigkeit in China. Nach unserm heiligen Glauben ist ja die Taufe für diese armen Kinder das einzige Mittel zur ewigen Seligkeit. 
Eine der frühesten christlichen
Darstellungen einer Taufe
Calixtus-Katakombe

Die Missionäre geben sich deshalb alle Mühe, diese hilflosen, von der Erbsünde befleckten Wesen im Bade der Wiedergeburt rein zu waschen und mit dem hochzeitlichen Gewande der heiligmachenden Gnade zu schmücken. 


Wie unsern Lesern bekannt ist, unterstützen fromme christliche Frauen, welche das Amt der Täuferinnen bekleiden, die Glaubensboten in diesem edlen Rettungswerke. 

Mit welch heiligem Eifer diese Täuferinnen ihres Amtes walten, mag man den folgenden Zeilen P. Croulliere‘s S.J., eines Missionärs von Kiangnan, entnehmen: 
„In meinem Bezirke hatte ich im Laufe des letzten Jahres 1128 Taufen sterbender Heidenkinder zu verzeichnen
Diese trostreiche Zahl verdanke ich zumeist unsern guten Fischersleuten, unter denen zwei Frauen ganz besonders Lob verdienen: Die ältere von beiden heißt Maria Tseu-we-se. Obschon sie 76 Jahre alt ist, geht sie immer noch 3-4 Stunden weit, um kranke und sterbende Kinder aufzusuchen. Sie ist die älteste unserer Täuferinnen und hat im Dienste des Vereins der heiligen Kindheit mehr als 35 Jahre gearbeitet. Von 1881-1885 taufte sie nahezu 1700 sterbende Heidenkinder. Wenn wir nun annehmen, dass sie in den 30 Jahren vor 1881 auch nur 200 jährlich taufte, so hat dieses gute alte Mütterchen 7700 Seelen gerettet
Vor 15 Jahren wurde sie Witwe. Mit dem Vermögen, welches sie von ihrem Manne erbte, hätte sie ein bequemes Leben führen können; aber sie zog es vor, aus Liebe zu Gott beinahe eine Bettlerin zu werden. 
Selbst kinderlos, nahm sie mehrere Waisenmädchen an Kindesstatt an, welche sie ernährt, erzieht, verheiratet und mit einer Mitgift ausstattet. Manchmal muss sie für sich selbst Kleider borgen und mich um ein Almosen ansprechen; aber sie ist immer zufrieden, glücklich und fröhlich. 
Die andere Täuferin, von der ich erzählen wollte, heißt Anna Tse-we-se. Von 1879-85 taufte sie 1859 sterbende Heidenkinder, und da sie in den 20 früheren Jahren ihrer apostolischen Tätigkeit, wie mir zuverlässige Zeugen versichern, mindestens 100 jährlich taufte, so wird die Zahl der durch sie geretteten Seelen wohl 4000 betragen
Obschon Anna selbst Mutter von fünf Kindern war, nahm sie dennoch 20 Waisen an und erzog dieselben. Am letzten 19. Juli, dem Feste des heiligen Vinzenz von Paul, gab mir Gott den Gedanken ein, das Haus zu besuchen, in welchem sie, ohne dass ich eine Ahnung davon gehabt, bereits mit dem Tode rang. 
Nachdem ich ihr die heilige Ölung erteilt hatte, beschäftigte sich ihr Geist noch immer mit dem Verein der heiligen Kindheit. „Vater“, sagte sie, „ich kann nicht mehr taufen; ich sterbe.“ Das waren ihre letzten Worte. 
Unter den 68 Katholiken, welche an ihrem Todestag die heilige Kommunion für die Verstorbene aufopferten, befand sich ein 15 Jahre altes Mädchen, welches ein fünf Monate altes Kind in seinen Armen trug: beide sind Waisen, welche die fromme Frau an Kindesstatt annahm.

(Aus: Die katholischen Missionen, Illustrierte Monatsschrift, Nr. 9, September 1886, Herder’sche Verlagsbuchhandlung, Freiburg i. Br., S. 200)

Lieber Leser, denke dran, dass auch Du im Notfall taufen kannst, woran man heutzutage denken sollte, wenn man mal in eine ähnliche Situation kommt. Man muss lediglich Wasser über den Kopf oder einen anderen edlen Teil des Körpers gießen und dabei sprechen "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Dazu muss der Taufende die Absicht haben, das zu tun, was die heilige Kirche bei der Taufe tut.

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