Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Sonntag, 14. Oktober 2012

Schutz des Rosenkranzes gegen heidnische Zauberei

Unsere Liebe Frau vom heiligen Rosenkranz

Wie schon die heiligen Apostel den Zauberer Simon unter ihre Widersacher zählten, begegneten auch die Missionare bzw. die Christen in den Heidenländern Personen, die sich meist als Wunderheiler und Weissager betätigten und oft versuchten, die Heiden gegen die wahre Religion aufzubringen.
Dass sie in einigen Fällen wohl auch tatsächlich auf die ein oder andere Art und Weise Zauber gewirkt haben, wird im folgenden Bericht geschildert.



Aus Madagaskar schreibt ein Missionär, P. Bel:

„Der liebe Gott kommt uns nicht selten auf eine wunderbare Weise zu Hilfe, um den Glauben unserer Neubekehrten zu befestigen. Hören Sie nur folgende Geschichte, welche beweist, dass jene, welche den Kopf der Schlange zertrat, derselben auch jetzt noch immer furchtbar ist. 


Eine unserer besten Christinnen, eine arme, einfache und nicht gelehrte Sklavin, steht in Diensten bei einer Familie, welche nicht aus Überzeugung, sondern aus weltlichen Rücksichten protestantisch geworden ist.
Durch ihre Treue hat sich unsere Christin das volle Vertrauen ihrer Herrin erworben, so dass diese ihr die Sorge für ihre Tochter und die Aufsicht über die beiden anderen für deren Dienst bestimmten Sklaven anvertraute. Nun wurde diese Kleine von einer Art Abzehrungskrankheit befallen, sie magerte zusehends ab; deshalb führten ihr Großeltern nach alter malegassicher Sitte sie und ihre Sklavinnen zum Mpisikidy, um durch Zauberei des Heilmittel zu erfragen.
Sikidy ist nämlich der malegassische Name für einen Baum, dessen Samenkörner zur Zauberei dienen, und Mpisikidy ist der Name des Mannes, der aus den verschiedenen Gestaltungen jener Samenkörner die Zukunft oder sonst irgendein der menschlichen Wissenschaft unzugängliches Geheimnis erkennt. 


Der Mpisikidy beginnt also seine Operationen; bei der Kranken und den beiden heidnischen Sklavinnen gelingt sie ihm nach Wunsch; um aber das volle Resultat zu erreichen, muss er auch noch seine Operationen in Bezug auf unsere Christin machen. Das erste Mal haben sie keinen Erfolg; der Zauberer glaubt einen Fehler gemacht zu haben und beginnt seine Hantierungen ein zweites Mal; wiederum kein Erfolg! Ein dritter Versuch misslingt ebenfalls. „Ich gebe es auf!“ ruft er aus, „in Bezug auf diese Frau ist es unmöglich, eine Antwort zu erhalten.“ „Warum unmöglich?“ fragt der Großvater. „Du kennst wohl die Regeln deiner Kunst nicht.“ „Das ist nicht der Grund,“ antwortete der Zauberer; „aber diese Sklavin hat auf ihrer Brust ein Amulett, welches kräftiger ist als alle meine Beschwörungsformeln.“
„Ist das wahr?“ fragt darauf der Herr die Sklavin. — „Durchaus nicht,“ antwortete jene. „Ich habe nur meinen Rosenkranz und mein Skapulier um den Hals.“ „Aber das sind gerade die Zaubermittel, welche die meinigen erfolglos machen!“ ruft jetzt der Zauberer. Man wollte jetzt die arme Sklavin bewegen, den Rosenkranz und das Skapulier abzulegen, damit der Zauberer seine Versuche vollenden könne; aber vergebens waren Bitten, Drohungen und Strafen.
„Ihr könnt mich töten, wenn ihr wollt,“ war stets die Antwort der armen Sklavin, „aber meinen Rosenkranz und mein Skapulier lege ich nicht ab.“ Dabei blieb sie und die Familie musste sich unverrichteter Dinge zurückziehen, da der Zauberer mit allen seinen Künsten nichts vermochte gegen die mit dem Skapulier und Rosenkranz gewappnete, arme Sklavin.
Dieses Ereignis hat einen tiefen Eindruck nicht nur in der Familie, sondern im ganzen Dorf gemacht, und ich hoffe, dass dasselbe für unsere heilige Kirche schöne Früchte hervorbringen wird.“



(Aus: die katholischen Missionen, 1876)

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