Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Sonntag, 1. September 2013

Weihe des ersten gabunischen Priesters


André Raponda Walker (1871–1968)

Ein schönes Fest wurde vor einiger Zeit in der Mission der Väter vom Heiligen Geist in Libreville (Apostol. Vikariat Gabun) gefeiert, nämlich die Weihe und Primiz des ersten einheimischen Priesters, des hochw. Herrn Andreas Walker (siehe mehr hier) aus dem Stamme der Mpongwes. Zahlreiche Festgenossen hatten sich eingefunden, zumal Mpongwes, welche stolz darauf waren, einen der Ihrigen zur Würde des Priestertums erhoben zu sehen.

Beim Heraustreten aus dem Gotteshause wurde der Neugeweihte mit lautem Freudengeschrei empfangen; von allen Seiten drängten sich die Schwarzen heran, um demselben Glück zu wünschen und seinen Segen zu erbitten. Die feierliche Primiz wurde acht Tage später großartig begangen, der Primiziant in großer Prozession abgeholt und von seinem kleinen Schwesterchen Bataganga mit einem schönen französischen Gedicht beglückwünscht.

Bei der Festpredigt des P. Breidel, der einen ergreifenden Rückblick auf die letzten 50 Jahre der Mission warf, blieb kaum ein Auge trocken. An 200 Schwarze traten dann zum Kommuniontische und empfingen aus den Händen des schwarzen Primizianten den Leib des Herrn.
Am Schluss rief der hochw. Bischof noch zwei ehrwürdige Negergreisinnen, Emilia Mbumba und Maria Wdar, die seit 50 Jahren den Schwestern bei Erziehung der kleinen Neger treulich zur Seite gestanden, vorn auf den Chor und steckte jeder einen goldenen Ring an den Finger zur Anerkennung ihrer Verdienste und ihres schönen Beispiels. Es war ein Tag des Jubels und des Stolzes für alle Schwarzen der Gegend.

(Aus: die katholischen Missionen, 1900)