Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Mittwoch, 4. Mai 2016

Der Kampf um die Flüchtlingsseelen



So überschrieb der Bayerische Rundfunk, zu dessen Konsum ich mich täglich zwinge, einen „Exklusivbeitrag“ auf seiner Website. Es geht dabei um evangelikale „Missionäre“, die versuchen, muslimische Flüchtlinge zum Protestantismus zu bekehren. Der Tenor ist natürlich, wie auch in der dazugehörigen Radiosendung, eindeutig ablehnend. Auch die evangelisch-lutherische Kirche nimmt kritisch Stellung. So sagte Rainer Oechsler, Islambeauftragter der EKD in Bayern, dem BR: „Ich würde unbedingt drauf achten, dass man nicht bei diesen Bemühungen um die Flüchtlinge den Islam schlecht macht. Also eine Mission, die mit der Abwertung anderer Religionen einhergeht, ist meines Erachtens nicht zulässig.“

Gott sei Dank blieb eine Stellungnahme von Seiten eines katholischen Priesters aus, da ich fürchte, sie wäre ähnlich oder noch schlimmer ausgefallen. Interessant ist das „Schlechtmachen“ oder die „Abwertung“, denn auch im Radio hieß es, die Missionäre sagten den Muslimen, das Christentum sei die bessere Religion. Die bessere Religion oder die wahre? Dies war die grundlegende Fragestellung, die die katholischen Missionäre dazu bewegt hat, größte Beschwerden auf sich zu nehmen, um in fernen Weltteilen den alleinseligmachenden katholischen Glauben zu predigen. Es ging ihnen nicht darum, eine „bessere“ Religion zu bieten, sondern die einzig wahre von Gott geoffenbarte Religion zu verkünden. Und diese Pflicht ist nicht erloschen. So sagte Bischof Christian Schreiber (1872–1933) in einem Vortrag über die Missionspflicht:

Ohne Einschränkung auf einen bestimmten Ort oder einen bestimmten Menschenkreis wird dieses Missionierungsgebot dem Priester bei der Priesterweihe auferlegt. Darum muss der Priester grundsätzlich alle Menschen missionieren. Selbstverständlich an erster Stelle diejenigen, deren Seelsorge ihm in einem abgegrenzten Bezirk durch den Bischof angewiesen wird.

Daraus ist zu schließen, dass prinzipiell jeder katholische Priester zumindest eine Missionspflicht gegenüber den Nichtkatholiken seines direkten Seelsorgskreises hat, egal, ob es sich dabei um Ausländer oder um Einheimische handelt.

Beten wir morgen am Himmelfahrtsfest, an dem unser Herr den Aposteln den allgemeinen Missionsbefehl gegeben hat, dass die katholischen Priester der Welt und besonders Europas treu ihrer Missionspflicht nachkommen. Denn beim „Kampf um die Flüchtlingsseelen“ geht es um Seelen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen und für den Himmel bestimmt sind. Wehe denen, die durch ihre Unterlassung mit Schuld tragen, wenn diese Menschen ihr ewiges Ziel verfehlen und verdammt werden.

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