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Sonntag, 18. September 2016

Mehr Blutvergießen in der „Blutmission“

(Quelle: Tom Lemmens)

Wir hatten schon häufiger Artikel über das Apostolische Vikariat Südwest-Hupé (heute Diözese Yichang) in China, das wegen der vielen Verfolgungen auch den Beinamen „Blutmission“ erhielt. Das Vikariat befand sich unter Leitung der belgischen Franziskanerprovinz.

Seit dem vorigen Jahr [1921] ist das Gebiet von Li-Tschuen in Südwest-Hupé in heftiger Erregung. Einige Buddhas hetzen das unwissende und abergläubische Volk auf. Im Laufe des vorigen Jahres wurden mehrere Christen ermordet, weil sie sich weigerten, vor diesen Betrügern auf die Knie zu sinken und ihnen Weihrauch zu opfern.

P. Peregrinus Thenissen wurde verhaftet und grausam geschlagen; sein Leben verdankte er nur dem tatkräftigen Eintreten eines Dorfobern. P. Trudon Jans wurde mit etwa 60 Waisenkindern in der Residenz belagert und nur durch das Eingreifen regulärer Truppen gerettet.

P. Julian Adons, wie die beiden vorhin genannten ein belgischer Franziskaner, lebte monatelang inmitten der größten Gefahren. Trotzdem wollte er seine Gemeinde nicht verlassen, um nicht seine teuren Christen zu entmutigen. Er versammelte sie täglich im Kirchlein und ermunterte sie, ihr ganzes Vertrauen auf den göttlichen Heiland zu setzen. Zu seinem Trost wuchs der Glaubenseifer der Christen mächtig unter dem Druck der ständigen Gefahren.

Am 14. Januar abends drangen etwa 20 Bewaffnete unversehens in die Wohnung des Missionars ein und quälten ihn durch Lanzen- und Messerstiche zu Tode. Drei Tage später fand ein herbeigeeilter Mitbruder die Leiche in schrecklich zugerichtetem Zustand. Ein Lanzenstich hatte den Schädel von einer Schläfe zur anderen gespalten, das Hinterhaupt zeigte eine klaffende Wunde, die Kehle war ebenfalls durchstoßen.

Der gute Hirt, der in der Stunde der Gefahr seine Christen nicht verlassen wollte, hat sein Leben für seine Schafe dahingegeben.

Die Lage der Christen in diesen Gegenden ist noch immer sehr gefährdet. Bischof Modestus [Everaerts] schreibt darüber unter dem 27. Januar 1922: „In Itschang ist das Volk in Erregung und selbst die Truppen flößen wenig Vertrauen ein. Jeden Tag errichtet man Barrikaden auf den Straßen. Es werden viele Drohungen gegen die Europäer ausgesprochen und gegen Abend darf man darum das Haus gar nicht mehr verlassen. Wir wissen gar nicht, was unser noch wartet, sed in manu Domini sumus. In der Ebene, wo der Aufstand nicht herrscht, wütet infolge der Überschwemmungen die Hungersnot, das wird bis zum Monat Oktober weiterdauern.“

(Aus: die katholischen Missionen, 1922)


Laut Franciscan Herald Vol. 10, 1922 waren drei Brüder von P. Julian Adons ebenfalls Franziskanermissionäre in Südwest-Hupé, eine Cousine namens Schwester Maria Amanda von den Franziskanerinnen Missionärinnen Mariens war einige Jahre zuvor als Märtyrerin gestorben. Ihr Seligsprechungsprozess war zu dem Zeitpunkt bereits eingeleitet.

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