Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Donnerstag, 28. Februar 2013

Der heilige Justinus de Jacobis - Apostel Äthiopiens (Teil 1)

Der heilige Justinus de Jacobis (1800-1860)
Äthiopien hat eine christliche Geschichte, die bis in die Frühkirche zurückgeht, weit bevor unsere mitteleuropäische Heimat zum Christentum bekehrt wurde. Leider sind die äthiopischen Christen den größten Teil dieser Zeit im Schisma gewesen, wie es auch heute noch der Fall ist. Die äthiopisch orthodoxe Kirche war einst ein Teil der koptischen Kirche Ägyptens, seit dem frühen 20. Jahrhundert ist sie autokephal, d.h. hat ihren eigenen Patriarchen. Es gab wiederholte Versuche, besonders zu Beginn der Erforschung Afrikas durch die Portugiesen, die kirchliche Einheit wieder herzustellen, doch die Erfolgen blieben nur von kurzer Dauer. 

Mit dem Beginn der großen Afrikamission im 19. Jahrhundert wurde auch Äthiopien wieder Ziel der katholischen Missionare, vor allem die Kapuziner und Lazaristen wirkten verdienstreich in diesem schwierigen Teil des Weinbergs.

Der wohl größte, wenn auch wenig bekannte dieser Missionare war der hl. Justinus (Giustino) de Jacobis, der am 10. Oktober 1800 im Königreich Neapel das Licht der Welt erblickte. Er war wohl schon als Kind ein Heiliger, und sein Seelenführer, der Karmeliterpater Carace, sagte zu den Lazaristen, bei denen Justinus als 18-jähriger ins Noviziat eintrat, als er den jungen Mann vorstellte: "ich mache Ihrer Kongregation ein großes Geschenk."

Zunächst wirkte er in seiner süditalienischen Heimat, wo er schon bald im Ruf der Heiligkeit stand, und sein Beichtstuhl wurde von den Gläubigen umlagert.
Auch soll er dort schon durch sein Gebet Wunder gewirkt haben, die in den Lokalzeitungen aufgeführt wurden (Heilung Geisteskranker, Tote auferweckt), als bekannt wurde, dass er nach Äthiopien gehen würde.
Sie schrieben: "So einen Mann verlieren wir, außer der Heilige Vater setzt seinem Verlangen nach dem Martyrium ein Ende und befiehlt ihm, bei uns zu bleiben."

Auf seiner Reise in die Mission machte er Halt in Malta, wo sich wohl ein augenscheinliches Wunder ereignete, als Justinus die heilige Messe las. Die Einheimischen kamen aufgeregt zu seinen Mitbrüdern und sagten zu diesen: "Was ist das für ein Heiliger, den Sie uns mitgebracht haben? Wir sahen ganz eindeutig das Jesuskind über seinem Kopf, ab dem Zeitpunkt der Erhebung der Hostie bis nach der Kommunion."

Das Jesuskind erscheint bei der heiligen Messe 

Im September 1839 erreichten die Missionare Äthiopien und errichteten ihre Mission in der Provinz Tigray. Justin legte bald seine großen linguistischen Fähigkeiten an den Tag, denn er lernte mit großem Eifer die drei wichtigsten Sprachen, Tigre und Amharisch sowie die liturgische Sprache Ge'ez. Er machte solche Fortschritte, dass er schon nach vier Monaten eine Debatte in Amharisch halten konnte. 


Genesis 29, 11-16 in Ge'ez

Bald sah er, dass die Äthiopier in religiösen Dingen sehr unwissend waren, denn die gelehrtesten (wohl Christen) behaupteten, dass es drei Götter gäbe.
Doch die Menschen zeigten sich einsichtig und wollte ihre Irrtümer ablegen und so dachte Justin, die Zeit sei gekommen, sich auch an die Priester zu wenden.
Die Rede, die er vor ihnen hielt, erzielte großen Erfolg und ihre Einstellung gegenüber dem katholischen Priester, wohl im damaligen Äthiopien mit "Vertreter der Erzhäresie" gleichbedeutend, wandelte sich. Da die Rede auch heute noch eine großartige Apologie für die Einheit der Orthodoxen (und auch der Protestanten) mit der katholischen Kirche und dem Papst ist, folgt sie hier in einem etwas längeren Ausschnitt:

"Was hat Unser Herr nicht alles getan und erlitten, um die Menschen aus ihrer Dunkelheit zu erlösen und sie in sein wunderbares Licht zu führen?
Er gründete seine Kirche mit seinem kostbaren Blut. Dieser Kirche gab er ein Oberhaupt, das sein Stellvertreter auf Erden werden sollte, und dieses Oberhaupt, wie die heilige Schrift euch sagt, war der heilige Petrus. Nachdem er in Antiochien, Kappadokien und Bithynien predigte, errichtete er seinen Stuhl in Rom. Der heilige Markus begleitete ihn dorthin und wurde später von ihm nach Alexandria geschickt. Er starb im Jahr 63 und Rom schickte einen Nachfolger.
Bis dahin sind wir alle einer Meinung; und dieser Vorgeschichte 
entsprechend lebten und starben die Patriarchen von Alexandria bis 450 nach Christus. 

Eine enge und heilige Freundschaft bestand zwischen den Nachfolgern des heiligen Markus und denen des heiligen Petrus. Die heiligsten Bande einten sie. Hört nur, was einer dieser Patriarchen sagte: ‚Wer auch immer das Oberhaupt der Kirche nicht anerkennt, gehört nicht zur Kirche, wer auch immer vom Stuhl Petri getrennt ist, ist gleich einem verdorrten Ast, den die Menschen ins Feuer werfen.‘

Doch dann folgte eine Zeit der Trauer und Trennung. Wie bei den Söhnen Jakobs wurde einer von allen anderen gehasst, verkauft und Fremden überliefert. Aber dieser eine wurde groß und mächtig, während die anderen des Hungers starben. Und ihr, meine Brüder, wie ergeht es euch? Wo sind eure Patriarchen? Wo sind eure Heiligen?


Aber Rom! Ach! ich wünschte, ich könnte euch dorthin mitnehmen. Ihr würdet euch fühlen, wie eure Vorfahrin, die Königin von Saba, als sie Salomon in seiner Pracht sah.
Warum seid ihr vom Baum der Kirche getrennt? Erinnert euch, was passierte, als Jakobs Kinder sich nach der langen und grausamen Trennung wiedertrafen.
Sie fielen einander in Tränen um den Hals und schlossen Frieden!


 Könnten wir nur dasselbe tun, und einen Glauben, eine Hoffnung, eine Taufe haben! Einen Glauben! Den Glauben von Jesus Christus, der von seinem Stellvertreter auf Erden bewahrt wird. Eine Liebe! Die Liebe Unseres Herrn, wie sie uns seine Heilige Schrift lehrt.
Es ist dieser Glaube und diese Liebe, um deren Willen ich gekommen bin, um euch zu predigen, und nicht nach schnödem Gewinn und Gold trachtend.


Ich begehre nichts, ich fürchte nichts. Werft mich in euren furchtbarsten Kerker, überliefert mich eurem grausamsten Henker und fragt mich dann, weshalb ich in euer Land gekommen bin.
Aus Liebe zu euch, meine äthiopischen Brüder, und um Seelen zu retten.
Wenn euch meine Worte gefallen, was hält uns davon ab, geeint zu sein? Ich bin ein römischer Katholik; seid dasselbe, was eure Vorväter waren, und lasst uns zusammen für dieses Volk arbeiten, das in Aberglauben und Laster versunken ist, und in Irrtümer verstrickt, die schlimmer sind als die der Heiden.


Wenn euch mein Plan missfällt, holt den Henker. Ich bin bereit und glücklich, für den Glauben meines Herrn und Meisters zu sterben. Mein Blut wird zum Himmel schreien, aber nicht um Rache, wie das Blut Abels, sondern um Barmherzigkeit, wie das Blut Jesu, für Dessen Liebe ich freudig mein Leben hingeben würde.
Und dann wird unser guter Heiland einen anderen Prediger schicken, der nicht mit Sünden und Schwächen beladen ist wie ich, sondern heilig, schuldlos und rein vor Gott ist; er wird dieselben Worte sprechen, wie ich, denn die Wahrheit ist immer gleich. Ihr werdet auf ihn hören, und ihr werdet eine Herde unter einem Hirten werden, unserem Herrn Jesus Christus."



der heilige Justinus de Jacobis predigt den Äthiopiern

Fortsetzung hier...

Vergelt's Gott, Heiliger Vater!

(Bildquelle: Peter Nguyen)

Danken wir Gott, dass wir einen so großen Papst erleben durften und beten wir für einen heiligen Nachfolger!

Sonntag, 24. Februar 2013

Eine chinesische Madonna



Verschiedene Zeugnisse weisen darauf hin, dass die ersten Jesuiten aus den Missionen Chinas und Japans wiederholt kleinere Kunstgegenstände an ihre Wohltäter in die alte Heimat schicken. Das nebenstehende Bild stellt (oben) stellt eine Madonnenstatue dar, die der berühmte P. Adam Schall von Bell seinen Verwandten zum Geschenk gemacht haben soll.
Die Figur, die gegen 60 cm hoch ist, ist aus bemalten Porzellan hergestellt und befindet sich heute im Schloss Gaussig bei Bautzen, das der gräflichen Familie Schall-Riarcour gehört. Ob P. Schall, wie vermutet wurde, ähnliche Madonnenstatuen für den Export anfertigen ließ, ist mehr als zweifelhaft.

(Aus: die katholischen Missionen, 1913)

Samstag, 23. Februar 2013

Bilder: Deutsche Benediktineräbte in der Mission


Erzabt Bonifaz Wimmer (1809-1887) aus Thalmassing, Landkreis Regensburg, Gründer der Erzabtei St. Vincent in Latrobe, Pennsylvania, dem "Mutterkloster" der amerikanisch-cassinensischen Benediktinerkongregation. Mönche aus diesem Kloster gründeten zahlreiche weitere Abteien in den USA . Er wird als Vater des amerikanischen Mönchtums und als größter Missionar Nordamerikas im 19. Jahrhundert bezeichnet. Berühmte Benediktiner wie der legendäre Indianermissionar Bischof Martin Marty OSB gingen aus St. Vincent hervor. Wimmers schwarze Cappa Magna ist hier zu sehen.


Bischof Leo Michael Haid (1849-1924) wuchs als Sohn deutscher Einwanderer im Schatten der Erzabtei St. Vincent in Latrobe auf, wo er später selbst als Mönch eintrat. Später wurde er Abtordinarius der ersten Territorialabtei der USA, Belmont-Mary Help of Christians in North Carolina sowie der erste Abtbischof der USA.


Erzabt Norbert Weber (1870-1956). Er war der erste Erzabt der Erzabtei St. Ottilien (bei Landsberg am Lech, Oberbayern), die sich ganz der Heidenmission verschrieben hatte. Seine Lebensende verbrachte er in der Mission in Tansania, wo er neben der Seelsorgstätigkeit auch Altäre, Statuen und Bilder für die Missionskirchen anfertigte.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Wie Kardinal Vaughans Bruder das Grab eines Jesuitenmärtyrers wiederentdeckte


Unter der Zahl der Diener Gottes aus der Gesellschaft Jesu, deren Seligsprechung im Gang ist, befindet sich auch der Spanier P. Julius Lizardi (geboren in Astacu in Guipuzcoa [Baskenland]), Missionär in Paraguay und als Blutzeuge gestorben am 17. Mai 1736. Der Ort seines Begräbnisses war lange Zeit verschollen, ist aber vor kurzem von dem Bruder des Erzbischofs von Westminster, dem hochw. Herrn Kenelm Vaughan, wieder aufgefunden worden. Derselbe befand sich auf einer Tour durch Südamerika, um für den Bau der neuen Westminster-Kathedrale zu sammeln.
Als Gast der Jesuiten in Argentinien wurde seine Aufmerksamkeit auf die Grabfrage gelenkt. Auf seiner Weiterreise nach Bolivien erkrankte er in Tarija und fand bei den dortigen Franziskanern gastfreundliche Aufnahme. Beim Durchstöbern der Klosterbibliothek fiel ihm ein altes Büchlein in die Hände, welches angab, dass der Leib des ehrwürdigen Blutzeugen nach dem nahen La Concepcion übertagen und in der dortigen Jesuitenkirche, heute Pfarrkirche, beigesetzt worden sei.
Mit Erlaubnis des Pfarrers ging Herr Vaughan ans Suchen und fand endlich in einer staubigen Ecke der Sakristei eine Tafel mit der Inschrift: „Hier ruhen die Gebeine des P. Julius Lizardi S.J., ermordet von Wilden 1736.“ Die Tafel war offenbar früher an einer Wand angebracht gewesen, aber wo? 
Herr Vaughan ließ den ältesten Mann des Ortes, einen 90-jährigen Greis, vor sich kommen und fragte ihn, ob diese Tafel früher an der Kirchenmauer gehangen habe. „Ja“, erwiderte der Alte ohne Zögern, „es ist schon lange her, da hing sie dort unten an der Mauer; bei einer Übertünchung der Mauer wurde sie entfernt und nicht wieder an die Stelle gesetzt“.
Sofort ließ man nun an der angegebenen Stell die Mauer öffnen und fand wirklich den Sarg mit den Gebeinen des Ehrwürdigen, der in seiner Hand eine Palme, neben sich ein Bußwerkzeug hatte. Desgleichen war im Sarg eine authentische Aufzeichnung über das Martyrium, die Übertragung und Beisetzung an dieser Stelle genau nach den Angaben des alten Buches der Franziskaner von Tarija.

(aus: die katholischen Missionen, 1900)

Mittwoch, 20. Februar 2013

Fotos vom heiligen Ezequiel Moreno y Diaz

Unter Mitbrüdern aus dem Augustinerorden (Rekollekten)


Am Tag der Bischofsweihe in Bogota



Als apostolischer Vikar von Casanares

Mehr über den heiligen Ezequiel hier

Montag, 18. Februar 2013

„Wenn ich Rom nicht gesehen hätte…“


Rila, das größte orthodoxe Kloster Bulgariens - mögen seine Mönche sich auch einst mit Rom versöhnen! (Bildquelle:  Dennis Jarvis)


„Seine bischöfl. Gnaden, Msgr. Raphael Popoff (Bild hier), ist am Montag den 6. März (1876) plötzlich hinweggerafft worden. Er hatte sich gegen Mittag in den Konak (das Amtsgebäude) des türkischen Generalgouverneurs begeben, um mit den großherrlichen Kommissären über die Ausführung der neuen Reformen Rücksprache zu nehmen.
Als er das Gebäude verließ, fühlte er sich etwas gedrückt,  machte aber doch den ziemlich weiten Weg zu Fuß, in Begleitung eines seiner Brüder. Zu Hause angekommen, unterhielt er sich mit seinen Brüdern, als er plötzlich zusammensank. Ein Priester, der in der nebenanliegenden Kirche gerade die Vesper betete, war rasch zur Hand, allein es war zu spät; ein bald herbeigeeilter Arzt versuchte vergebens, das Bewusstsein zurückzurufen; der Bischof war schon verschieden.

Msgr. Raphael Popoff wurde im Jahr 1830 in Stretelhia, einem Dorf etwa 8 Stunden von Philippopel, geboren; sein Vater war Pope. Noch jung trat er als Mönch in das berühmte Kloster von Rila; nachdem er die Diakonenweihe empfangen hatte, wurde er verschiedenen Bischöfen als Sekretär beigegeben.
Im Jahre 1860 befand er sich in Konstantinopel und wurde hier einer der Hauptbeförderer der Unionsbewegung (d.h. des Anschlusses der Orthodoxen an die römisch-katholische Kirche). Darauf ging er nach Rom mit Msgr. Sokolski, den Papst Pius IX. selbst zum ersten katholisch-bulgarischen Bischof weihen wollte, und der junge Diakon hatte das Glück, dieser Weihe in der sixtinischen Kapelle beizuwohnen.
Der Anblick Roms und des päpstlichen Hofes machte auf ihn einen unauslöschlichen und entscheidenden Eindruck; von dieser Zeit an war er mit ganzer Seele dem katholischen Glauben ergeben. ‚Wenn ich Rom nicht gesehen hätte,‘ sagte er manchmal, ‚würde ich es nach dem Verschwinden des Msgr. Sokolski wie die anderen gemacht haben; auch ich hätte die Union verlassen.‘
Er bewahrte für diesen unglücklichen Prälaten, der, wie man weiß, plötzlich verschwand und, wie es scheint, noch immer als Gefangener in einem russischen Kloster zu Kiew zurückgehalten wird, eine zärtliche und innige Liebe, und nie wollte er zugeben, dass derselbe der Union entsagt habe 
(d.h. wohl nach damaligem Sprachgebrauch soviel wie "er hielt es nicht für möglich" oder ähnliches; wie dem Wikipedia-Artikel über Josif Sokolski und den "katholischen Missionen" zu entnehmen ist, ist er unter mysteriösen Umständen verschwunden, wohl von Russen entführt worden, aber nie zum Schisma zurückgekehrt. Ein Bild folgt unter diesem Artikel).

Als nach dem noch immer unerklärten Verschwinden ihres ersten Bischofes die meisten Bulgaren zum Schisma zurückkehrten, blieb er fast allein zurück. Von dem damaligen apostolischen Delegaten, Msgr. Brunoni, zum Priester geweiht, wurde er nach Adrianopel (Edirne) geschickt, und man darf wohl sagen, dass es ohne seine Dazwischenkunft schon längst keine unierten Bulgaren in Adrianopel und der Umgegend geben würde.
Im Jahre 1865 wurde er vom heiligen Stuhle zum apostolischen Administrator der unierten Bulgaren ernannt und am 17. November des nämlichen Jahres zum Bischof geweiht. Als solcher durchwanderte er 1866 Thrakien und Makedonien, um seine zerstreute Herde kennen zu lernen.
Beim vatikanischen Konzil war er einer der ersten, welche die Petition und die Definition der päpstlichen Unfehlbarkeit unterzeichneten, und alle Versuche, ihn zur Inopportunitätspartei hinüberzuziehen, waren vergeblich.
Nach seiner Rückkehr hatte er die Freude, einen bulgarischen Bischof, Msgr. Nilos, in die wahre Kirche aufzunehmen und eine neue Bewegung zur Union entstehen zu sehen. Den vorigen Winter brachte er in Makedonien zu, um die neubekehrten bulgarischen Dörfer zu besuchen, und eine seiner letzten Handlungen war die Approbation der Regeln der neuentstandenen uniert-bulgarischen Klöster vom hl. Theodorus Studita, von Suadschak und von Mostarlty. 

Sein Begräbnis fand am Mittwoch, den 8. März, statt; eine ungeheure Menschenmenge hatte sich eingefunden, die Konsuln von Belgien, Italien, Österreich und Spanien beteiligten sich an der Feier, welche Msgr. Nilos Isworoff abhielt. Seine Leiche wurde beigesetzt vor dem Altare, an welchem er noch am Morgen seines Todestages die heiligen Geheimnisse gefeiert hatte. R.I.P.


(Aus: die katholischen Missionen, 1876)

Die Union der Orthodoxen, besonders der Bulgaren, mit der katholischen Kirche liegt mir sehr am Herzen, weil mein Großvater auch aus Bulgarien kam.
Nachfolgend ein Video der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der bulgarisch-katholischen Kirche im byzantinischen Ritus.
Von den etwa 50.000 Katholiken Bulgariens gehören die meisten dem römischen Ritus an, nur 10.000 sind Mitglieder der bulgarisch-katholischen Kirche, die im byzantinischen Ritus zelebriert. Die prachtvolle und erhebende Liturgie wird vor allem ab Minute 4:49 gezeigt.




Bischof Josif Sokolski

Sonntag, 17. Februar 2013

Kardinal Arinze über seine Priesterberufung: er wollte wie sein seliger Pfarrer sein



In dem Video oben erzählen einige Kardinäle ihre Berufungsgeschichte, darunter auch Kardinal Francis Arinze (bei Minute 0:30 und 3:11). Kardinal Arinze wurde mit neun Jahren vom seligen Pater Cyprian Michael Iwene Tansi getauft, der zunächst in seiner nigerianischen Heimat als seeleneifriger Pfarrer wirkte und später Trappist in England war. Er wurde 1998 von Papst Johannes Paul II seliggesprochen.
Kardinal Arinze und die anderen Jungs wollten sein wie ihr Pfarrer. Weshalb, können Sie hier (englischsprachiger Link) erfahren. 

Freitag, 15. Februar 2013

Die erste Heilige Indiens



2008 hat unser Heiliger Vater Papst Benedikt XVI. die erste Heilige Indiens kanonisiert, Alphonsa von der Unbefleckten Empfängnis. Wie viele heilige Ordensschwestern (sie war eine Klarissin des dritten Ordens) lebte auch sie ein von Leiden geprägtes Leben in der Verborgenheit des Klosters. Hier findet sich ein sehr interessanter Artikel über die heilige Alphonsa und den seligen Kuriakose Elias Chavara, Mitgründer der Karmeliter der Unbefleckten Gottesmutter Maria. Wie Schwester Alphonsa gehörte er dem syro-malabarischen Ritus an.


Mittwoch, 13. Februar 2013

Ecce ascendimus Ierosolymam



Eccehomo-Kloster in Jerusalem, gegründet vom berühmten jüdischen Konvertiten und Priester Alfons Ratisbonne 

Alfons Ratisbonne
Der Eccehomo-Bogen, unter dem Pilates Unsern Herrn Jesus Christus nach der Geißelung der Menge mit den Worten "Ecce Homo" zeigte (im Internet wird zum Teil angegeben, dass der Bogen erst im Jahr 70 nach Christi Geburt gebaut wurde)



Der in der Kirche gelegene Teil des Bogens, unter der Nische steht die Selbstverwünschung der Juden "SANGUIS EIUS SUPER NOS ET SUPER FILIOS NOSTROS" , "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" (Mt. 27, 24-25)

Dienstag, 12. Februar 2013

Nachruf einer jungen Indianerin auf einen deutschen Missionar



Nachträglich erfahren wir Näheres über das Ableben des hochw. Herrn Gerhard Terhorst, der am 3. Oktober 1901, 72-jährig, zu Baraga (Indianermission) in Michigan fromm im Herrn verschieden ist, nachdem er volle 41 Jahre lang unter den Rothäuten gewirkt hatte. Er beherrschte die Sprache der Chippewa vollständig und lebte ganz für seine Indianer.
„Ob Nacht oder Tag, stets war er bereit, zu Fuß oder zu Ross, durch Wald, über Fluss und See, durch dick und dünn hinzueilen, wo seine Hilfe begehrt war.“
Der folgende Brief eines Indianermädchens schildert in seiner naiven Weise den apostolischen Mann sehr treffend.

„Vater Terhorst war geboren in Münster, Hannover [sic], etwa vor 80 Jahren. Er war ein guter Priester und brachte 41 Jahre lang unter den Indianern von Baraga zu. Er war durch den ersten Bischof von Marquette, den hochw. Herrn Baraga, zum Priester geweiht worden.
Er pflegte seine Ärmel aufzurollen und mit den Indianern zu arbeiten. Die Indianer, mit denen er arbeitete, gehörten zum Chippewastamme.
Er lernte die Sprache der Indianer und war so im Stande, sie den Rosenkranz und die Gebete in der Indianersprache zu lehren. Er war sehr gut gegen die Indianer und lehrte sie außer der Religion noch viele andere Dinge.
Er besuchte die Indianer, wenn sie krank waren und tat für sie alles, was er konnte. Vater Terhorst starb in der Indianermission, wo er so viele Jahre gewirkt hatte.
Das Begräbnis fand letzten Dienstag in Baraga statt. Die Schwestern von Negaunee und einige andere von Ishpeming gingen mit der Leiche. Als die Schwestern und Priester aus dem Zug stiegen, waren viele Indianer da mit Laternen und Fackeln, und als sie den Hügel hinaufstiegen, sangen die Indianer das Lied, das Vater Terhorst sie gelehrt hatte. Als man zur Kirche ging, sammelten sich alle Indianer um den Sarg. Dort blieben 30 Leute die ganze Nacht hindurch.
Wir alle glauben fest, dass Vater Terhorst geradewegs in den Himmel ging, wenigstens hoffen wir so, weil er gegen alle so gut war, besonders (gegen) die Indianer.“

(aus: die katholischen Missionen, 1902)

Hier (erste Seite, rechte untere Ecke) findet sich ein Bild von Pater Terhorst. Das Informationsblatt behandelt in erster Linie Msgr. Baraga, dessen Seligsprechungsprozess eingeleitet ist.

Sonntag, 10. Februar 2013

Die Haupttodesursache bei Afroamerikanern heutzutage?

Diabetes?
Krebs?
HIV/AIDS?
Gang-Gewalt?
Herzkrankheiten?



NEIN: Es ist Abtreibung.

Erschreckenderweise werden in New York City mehr schwarze Babies im Mutterleib ermordet als geboren (60% werden abgetrieben).
Barack Obama ist dafür bekannt, dass er 2003 im Senat von Illinois gegen das Verbot von Abtreibungen im dritten Trimester gestimmt hat und sogar dafür war, Babies, die solche Spätabtreibungen überlebten, medizinische Hilfe zu verweigern. In Obamas "Adpotivheimat" Chicago, der größten Stadt in Illinois, sind etwa 33% der Bevölkerung Schwarze, im Staat Illinois liegt der Anteil bei 14,5%, also über dem nationalen Durchschnitt.

Man kann nur beten und hoffen, dass immer mehr Schwarze in den USA zur wahren Kirche Christi finden und nicht mehr blind die Hautfarbe eines Kandidaten wählen, der sicher nicht zu ihrem Vorteil regiert.

Nachfolgend noch ein Video-Interview mit der Politikerin Catherine Davis aus Georgia, die sehr klar auf den Punkt bringt, dass Schwarze von der Abtreibungsindustrie gezielt mit Kampagnen zur Abtreibung verleitet werden und es sich hierbei um Bevölkerungskontrolle handelt.




Interaktive Karte, die zeigt, dass die Abtreibungskliniken von Planned Parenthood oft in der Nähe oder direkt in Viertel mit bedeutendem afroamerikanischen/hispanischen Bevölkerungsanteil liegt.


Priesterweihe eines Pottawatomie-Indianers in Rom

Am 6. Juni empfing, wie wir dem Indian Advocate (1903, Nr. 4) entnehmen, im Propaganda-Kolleg  zu Rom ein Vollblutindianer namens Albert Negahnquet (Bild hier und hier), ein früherer Zögling der Benediktiner-Klosterschule vom heiligsten Herzen in Oklahoma, die heilige Priesterweihe.

(aus: die katholischen Missionen, 1903)

Samstag, 9. Februar 2013

Aktuell: Priesterweihe in Rom für die Kongregation der Söhne des allerheiligsten Erlösers (evtl. Bloggertreffen?)

Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe, bitte für uns!


Am 22. Juni 2013 findet in der Chiesa della Santissima Trinità dei Pellegrini (Personalpfarrei der Petrusbruderschaft) in Rom die langersehnte Weihe der beiden Diakone aus der Kongregation der Söhne des allerheiligsten Erlösers (Papa Stronsay) statt. So Gott will, werde ich auch bei der Weihe sein. 
Sollte jemand auch kommen wollen und Interesse haben, sich danach zu treffen, kann er mir gerne einen Kommentar mit hinterlassen. Noch sind die Flüge und Hotels erschwinglich.
Die Mitglieder der Kongregation sind sehr erbaulich und vielleicht ergibt sich ja für Interessierte am Ordensleben eine gute Möglichkeit, direkte Kontakte zu knüpfen.

Hier noch die offizielle Ankündigung von ihrem Blog:



ANNOUNCEMENT

The Congregation of the Sons of the Most Holy Redeemer
has the joy of announcing the forthcoming ordinations to the Priesthood
of
Rev. Brother Yousef Marie, F.SS.R.
and
Rev. Brother Magdala Maria, F.SS.R.

The Ordinations will take place on 22 June, 2013
in the church of the Fraternity of St Peter, 
the 
Santissima Trinità dei Pellegrini,
36 Via dei Pettinari 
00153 Rome.

Further details will be made closer to the date.

We thank our Ordinary
His Lordship the Right Reverend Hugh Gilbert, O.S.B.
Bishop of Aberdeen 
and
the Very Reverend Fr John M. Berg F.S.S.P.
Superior General of the Priestly Fraternity of St Peter
for the privilege of receiving sacred ordinations 
within the Eternal City
near our Holy Father
and 
close to the Chair of St Peter.


Donnerstag, 7. Februar 2013

Ein großer Friedhof



„Überaus trostlos und traurig für Missionäre und Schwarze“, so schreibt uns unter dem 20. Februar 1902 Fr. Delmas, ein junger französischer Jesuit, „ist zur Zeit unsere Lage.
Der Sambesi ist nun einmal ein großer Friedhof; trotz der geringen Zahl der apostolischen Arbeiter (kaum 20) sind stets neue Todesfälle zu verzeichnen. Vor kurzem noch wurde R.P. Almeida, Superior von Dumbo, nach dreitägiger Krankheit vom Gallenfieber dahingerafft. Er war 4 Jahre in der Mission.
Einen Monat später traf auf derselben Station die Reihe einen jungen Missionär, der eben neu aus Österreich gekommen war, P. Bogler. Auch er wurde Opfer des Fiebers. Von den Kranken will ich lieber gar nicht sprechen. Manche zählen mehr fieberkranke als gesunde Tage.
Was mich angeht, so gehöre ich allerdings zu den Kräftigeren (Fr. Delmas ist schon seit 5 oder 6 Jahren in der Mission). Doch fragen Sie mich nur nicht weiter! Letzte Woche hatte ich einen ziemlich starken Fieberanfall.
Glücklicherweise dauerte es nur eine Nacht, aber eine schreckliche Nacht; ich glaubte, den Verstand zu verlieren… und dann diese Galle und immer wieder Galle…
Eine gute Dosis Chinin brachte mir Erleichterung, und am anderen Morgen nahm ich meine gewöhnliche Arbeit wieder auf.

Ich merke, lieber Fr., dass ich Ihnen da kein schönes  Bild von hier entwerfe; und für die edlen Seelen, die nach dem Sambesi verlangen, klingt das wenig verlockend.
Doch was hilft’s! Schließlich kommt doch alles auf die Wahrheit an, und die jungen, von Gott berufenen Missionäre müssen wissen, was ihrer wartet.

Ein junger Ankömmling sagte mir einmal: ‚Ich hätte nicht gedacht, dass man hier so viel zu leiden hätte. Ich hatte etwas ganz anderes erwartet.‘
Solche Leute tun mir leid. Sagen Sie nur recht deutlich einem jeden, der es wissen will, dass der Sambesi-Missionär sein Leben zum Opfer bringen und sich auf Leiden aller Art gefasst machen muss. 

Gott will es so; sein heiliger Name sei gebenedeit, und in Ihm immer frisch voran, mag kommen, was da kommen will!

(aus: die katholischen Missionen, 1902)

Dienstag, 5. Februar 2013

Vom Moslem zum Jesuiten

Karmeliter-Kloster auf dem Berg Karmel

Nachträglich kommt uns der Nekrolog eines Missionärs zu Handen, der, obschon nur ein einfacher Laienbruder, sich um die syrische Jesuitenmission ganz ungewöhnliche Verdienste erworben hat. Br. Elias wurde am 15. August 1840 zu Kaifa von mohammedanischen Eltern geboren.
Sein Vater war Knecht im Kloster der Karmeliten auf dem Berge Karmel, ein musterhaft braver und fleißiger Mann. Die Mutter hatte eine große Andacht zur heiligen Gottesmutter und besuchte mit ihrem Kind oft das Gnadenbild in der Klosterkirche. 

Zum Jüngling herangewachsen, trat Elias gleichfalls in den Dienst des Klosters. Er lernte das Maurer- und später auch das Schmiedehandwerk und zeigte schon damals in allem eine sehr geschickte Hand, so dass sich die Mönche keinen besseren Arbeiter wünschen konnten.
Er hatte eine große Andacht zur Mutter Gottes und fehlte nie bei den Festlichkeiten in der Wallfahrtskirche. Eines Tages, als er im Gotteshause beschäftigt am Gnadenaltar vorüberging, schien es ihn, als ob die allerseligste Jungfrau mit ihrem göttlichen Kinde auf dem Altar ihn zu sich rief.
Ob Täuschung oder Wahrheit, jedenfalls fühlte er sich so mächtig hingezogen, dass er vor dem Altar sich auf die Knie warf und inbrünstig um Erleuchtung bat, den rechen Weg zu finden. Der Obere des Klosters, dem er alles mitteilte, ermunterte ihn, in seinem Gebet fortzufahren. 

Um diese Zeit arbeitete ein italienischer Maler an der Ausschmückung der Kirche. Elias war ihm als Gehilfe beigegeben. Lernbegierig, wie er war, hatte er rasch die Handgriffe und Geheimnisse der neuen Kunst sich angeeignet, und als der Maler unversehens abreisen musste, vollendete sein junger Lehrling das Werk zur vollsten Zufriedenheit.
Einst kamen während der Arbeit Leute in die Kirche. Elias schaute vom hohen Gerüst hinab, glitt aus und stürzte in die Tiefe, ohne den geringsten Schaden zu nehmen. Ihm war, als ob eine ehrwürdige Greisengestalt ihn schützend gehalten hätte. (Anm.: Wahrscheinlich wird das in den Augen des Verfassers der heilige Prophet Elias, nach karmelitischer Tradition Gründer des Karmeliterordens, gewesen sein. Wahrscheinlich setzte er das bei den Lesern voraus) 

1856 kam Herr Bini, vormals Militärarzt im Heer Napoleons I., nach dem Berge Karmel.
Elias hatte den alten Herrn zu bedienen. Derselbe war über die Anstelligkeit und den offenen Geist des jungen Mannes so entzückt, dass er ihn einlud, ihn nach Beirut zu begleiten. Elias schlug ein und nahm auch seinen Bruder Joseph dahin mit. Herr Bini ließ die beiden hier unterrichten und, wie es scheint, auch taufen. Anfeindungen von Seiten der Mohammedaner zwangen die jungen Leute, sich nach Harissa, dann nach Zahle und schließlich sie in das Haus der Jesuiten in Ghazir zurückzuziehen.
Hier fanden die beiden ihren Beruf und wurden ins Noviziat der Jesuiten nach Avignon geschickt. Später nach Syrien zurückgekehrt, leistete Br. Elias zunächst in Zahle der Mission gute Dienste als geschickter Schmied und Bauführer. 

Als dann 1869 P. Ambros Monnol, der Organisator der syrischen Mission und Gründer der Universität Beirut, den Plan fasste, die dortige Druckerei auf denselben Fuß mit den großen europäischen Druckereien zu setzen, wurde Br. Elias seine rechte Hand. Auf seine Bitte wurde er 1873 nach Paris gesandt, um in der französischen Nationaldruckerei sich gründlich auszubilden. In seinem Ordenskleid, den Tarbusch (orientalische Mütze) auf dem Kopf, stellte er sich beim Direktor vor, setzte  ihm den Zweck seiner Sendung auseinander und bat, ihn als Volontär unter seine Arbeiter aufzunehmen.
Der Direktor gewann an dem unternehmenden Laienbruder großes Wohlgefallen und kam dessen Wünschen bereitwillig entgegen. Alles war erstaunt, als er Bruder mit Schürze und Tarbusch angetan unter die gewöhnlichen Arbeiter sich mischte.
Rasch hatte er sich die allgemeine Achtung und Liebe erworben und wünschenswerte Aufschlüsse erhalten. Ein Geschäftsreisender aus London hatte ihm von einem neuen galvanoplastischen Verfahren seiner Firma gesprochen.
Br. Elias reiste nach London, gewann durch seinen Freund zutritt bei der protestantischen Firma und wurde in das Geheimnis unter der einzigen Bedingung eingeweiht, dasselbe nicht in Paris bekannt zu machen. 

Nach einjährigem Aufenthalt in Europa kehrte er nach Beirut zurück und trat als technischer Direktor an die Spitze der dortigen orientalischen Universitätsdruckerei. 30 Jahre lang weihte er derselben seine ganze ungewöhnliche Kraft und Begabung, und es ist großenteils auch sein Verdienst, dass sich dieselbe zur ersten des ganzen Orients entwickelt hat, deren musterhafte typographische Arbeiten auch in europäischen Gelehrtenkreisen sich große Anerkennung und Wertschätzung sich erworben haben.
Eine Glanzleistung, an welche Br. Elias sein bestes Können und sein ganzes Herz gesetzt hatte, ist u.a. die prachtvolle arabische Bibel, die allgemein als das schönste arabische Druckwerk angesehen wird.
Aber mehr noch. Fast alle 70 Arbeiter, die heute in der Druckerei beschäftigt werden, sind von Br. Elias herangebildet worden. Er wachte über ihrem leiblichen und geistlichen Wohl mit der Liebe eines Vaters, betete mit ihnen am Beginn und Schluss der Arbeit, besuchte sie, wenn sie krank waren, und war der Freund und Ratgeber aller.
An Sonntagen machte er mit den jüngeren gewöhnlich einen Spaziergang aufs Land oder ans Meer.
Zweimal im Jahr wurde ein großer Ausflug, um Pfingsten eine gemeinsame Pilgerfahrt veranstaltet, von Zeit zu Zeit auch dramatische Aufführungen gegeben, zu denen Br. Elias oft selbst den Text schrieb.
Der schlichte Laienbruder war denn auch eine überaus beliebte und populäre Persönlichkeit, und sein Tod erregte nicht bloß in seinem engeren Wirkungskreis, sondern auch darüber hinaus die regste Teilnahme. R.I.P.

(aus: die katholischen Missionen, 1902)

Montag, 4. Februar 2013

Ein Aussätzigenheim in der Karibik und seine frommen Bewohner (Teil II)

Die Dominikanerinnen beim Versorgen der Aussätzigen


Fortsetzung von hier

Ebenso fromm starb Maria Manelli. Im Anfang ihrer Krankheit hatte es ihr viel gekostet, das Opfer ihres Lebens zu bringen, und die ersten Tage ihres Aufenthaltes im Leprosenhaus schienen ihr sehr traurig.
Aber die Gnade Gottes siegte; großmütig ergab sie sich vollständig in den heiligen Willen Gottes, und der Friede und die Freude kehrten in ihr Herz ein. Sie sah dem Tod so freudig entgegen, dass man auf ihre Bitte an ihrem Sterbelager stets Lieder zu Ehren der allerseligsten Jungfrau singen musste; diese hat sie denn auch am letzten Tag des ihr gewidmeten Maimonats (1875) von den Banden ihres Körpers befreit und zu sich in den Himmel genommen. Beinahe ihre ganze Familie ist dem Aussatz verfallen; zwei ihrer Brüder sind bereits daran gestorben, einen anderen Bruder und eine Schwester ließen sie im Spital zurück, und bei dem vierten und letzten ihrer Brüder hat sich auch schon die schreckliche Krankheit gezeigt. 

Bei dieser Aufzählung der eines wirklich seligen Todes gestorbenen Aussätzigen dürfen wir vor Allen nicht Maria Johanna, eine sechzehnjährige Jungfrau, vergessen, denn sie war gleichsam der Schutzengel unseres Spitals; wenn unsere jungen Kranken fromm sind, so verdanken wir es ihr, denn sie verstand es, die Frömmigkeit liebenswürdig zu machen.
Dreimal täglich vereinigte sie um ein kleines Altärchen, das sie sich gemacht hatte, alle aussätzigen Frauen und Mädchen, um mit ihnen den Rosenkranz, Litaneien usw. zu beten. Der Aussatz hatte ihr einen Teil ihrer Füße weggefressen, so dass sie sich nur kriechend fortbewegen konnte; dennoch wohnte sie fast täglich der heiligen Messe bei und versäumte auch nicht während des Tages den lieben Heiland im heiligen Sakrament zu besuchen. Um halb vier Nachmittags fand man sie sicher in der Kapelle und sie bleib dort bis halb sieben.
Während dieser langen Zeit kniete sie bewegungslos mit gekreuzten Armen und geschlossenen Augen und betete ihren Rosenkranz oder betrachtete, während heiße Tränen über ihre von der Krankheit halb verzehrten Backen herabflossen.
An den Kommuniontagen verlängerte sie ihre Besuche, und wenn ihre Wunden ihr den Besuch der Kapelle ganz unmöglich machten, fand man sie vor ihrem kleinen Altar auf den Knien. 
Sie hatte das Geheimnis der christlichen Abtötung begriffen; nie kam eine Klage aus ihrem Mund, dagegen fügte sie ihren Leiden noch freiwillige Bußübungen hinzu. Ihre Lieblingsandacht war zu dem am Kreuz leidenden Heiland, ,und während ihrer letzten Tage wiederholte sie ohne Unterlass den Seufzer: ‚O mein gekreuzigter Jesus!‘
Das gute Kind war bei seinem Tod erst sechzehn Jahre alt; eine Brave Frau hatte dasselbe ganz verlassen auf dem Weg liegend gefunden und uns gebracht. Glücklich, wer so stirbt wie diese armen Aussätzige!

Am 14. November 1875 hatten wir in unserer Kapelle die feierliche Taufe von 7 Kindern; zwei von ihnen gehörten heidnischen Eltern. Da diese in Cocorita wohnen, hatte man bei der Geburt ihrer Kinder sich  Mühe gegeben, sie zu veranlassen, dass sie dieselben taufen ließen, aber der Vater hatte nichts davon wissen wollen.
Jetzt kam er von freien Stücken, um für seine Kinder diese Gnade zu erbitten. Am bestimmten Tage fand sich die ganze Familie in Festkleidern ein; der Vater mit einem langen, weißen, hemdartigen Gewand bekleidet, führte seinen fünfjährigen Sohn an der Hand, die Mutter, in einem großen Schleier dicht gehüllt, trug ihre erst wenige Monate alte Tochter.
Sie schienen tief durchdrungen von der Wichtigkeit der Handlung und folgten aufmerksam den Zeremonien, die sie nicht verstanden. Seither wohnt nun auch die ganze Familie regelmäßig dem Gottesdienst bei, und wir hegen die begründete Hoffnung, dass die Gnade die Herzen der Eltern ganz umschaffen und sie bestimmen wird, auch selbst die heilige Taufe zu verlangen. 

Das neue Jahr haben wir in unserem Spital mit einer großen Gnade begonnen; der hochw. Herr Erzbischof von Port of Spain, Msgr. Gonin, kam mit den beiden Patres Stephan und Hyacinth, um bei uns die heilige Firmung zu spenden.
47 Aussätzige, unter ihnen 15 neubekehrte Kulis, waren durch mehrmonatlichen Unterricht auf den Empfang dieses Sakraments vorbereitet worden und zwei der letzten empfingen zugleich die erste heilige Kommunion aus der Hand des Erzbischofs.
Unsere arme Kapelle hatten wir aufs Beste mit Palmzweigen und Blumen geschmückt; die 47 Firmlinge, alle weiß gekleidet, empfingen den hochwürdigsten Herrn an der Pforte des Hauses und führten ihn zur Kapelle, wo er ihnen zuerst eine ungemein rührende Anrede hielt, darauf die heilige Messe feierte, während welcher alle kommunizierten, und endlich die Firmung spendete.
Wie glücklich fühlten sich diese 47, sonst von der Menschheit gleichsam Ausgestoßenen, dass der Erzbischof sich so freundlich zu ihnen herabließ, und durch die Tat ihnen bewies, dass die christliche Liebe keinen Unterschied kennt!“

(aus: die katholischen Missionen, 1876) 

Sonntag, 3. Februar 2013

Ein Aussätzigenheim in der Karibik und seine frommen Bewohner (Teil I)

Das Aussätzigenheim in Cocorita (Cocorite), Trinidad und Tobago

Man teilt uns zwei Briefe der Dominikanerinnen aus dem Leprosenhaus von Cocorita mit, aus denen wir Folgendes entnehmen:

„Die Zahl unserer Aussätzigen schwankt zwischen 112 und 115; mehr können wir leider nicht aufnehmen, da unser Haus nicht mehr Platz hat. Es würde sonst nicht an solchen fehlen, die aufgenommen zu werden wünschen, da die abscheuliche Krankheit noch immer große Verheerungen anrichtet.
Merkwürdigerweise greift sie aber bloß die erwachsenen indischen Kulis und die Kreolenkinder an, während die Kulikinder ganz verschont bleiben.
Bei jedem größeren Fest, das wir feiern, haben wir stets das Glück, einige Bekehrungen zu verzeichnen; im Jahr 1875 sind 8 erwachsene Hindus und 14 Hindukinder durch unsere Vermittlung zur Gnade der Taufe gelangt.
Am Fest des hl. Dominikus trat eine kleine protestantische Waise, mit Namen Gemina, in die wahre Kirche ein. Seit den zwei Jahren, die sie jetzt schon im Spital zubringt, hatte sie sich stets am katholischen Gottesdienst beteiligt, ohne sich durch die protestantischen Prediger usw. abhalten zu lassen.
Anfangs hatte sie deshalb einige kleine Verfolgungen zu erdulden, aber später ließ man sie in Ruhe, indem man hoffte, sie werde mit der Zeit von selbst wieder zum Protestantismus zurückkehren.
Allein in dieser Hoffnung hatte man sich getäuscht.
Im März 1875 bat Gemina von freien Stücken den hochw. P. Mannes, sie in die Kirche aufzunehmen.
Der Pater zauderte erst, weil das Kind noch minderjährig war; Gemina wiederholte ihre Bitte zu verschiedenen Malen; endlich, im Monat Juli, verlor sie die Geduld und bat um die Erlaubnis, nach Port of Spain gehen zu dürfen, um dort in die katholische Kirche sich aufnehmen zu lassen.
Die Prüfung war jetzt lang genug gewesen und zeigte hinreichend den ernsten entschiedenen Willen des Kindes, und so konnte sie am 6. August das Glaubensbekenntnis ablegen, nachdem sie zuvor bedingungsweise getauft worden war.

Während des verflossenen Jahres (1875) sind 16 unserer Kranken gestorben; vier davon haben erst auf dem Todesbett die heilige Taufe empfangen.
Die Wirksamkeit der Gnade zeigt sich, möchte ich sagen, am deutlichsten gerade bei diesen Taufen in extremis. Die armen, sonst so unwissenden und ungebildeten Menschen werden durch sie umgewandelt, und die geheimnisvolle Wirkung, welche die Taufe in ihrer Seele hervorbringt, tritt in ihrem ganzen äußeren Wesen zu Tage.
Unsere getauften Aussätzigen empfinden eine Herzensfreude, über die sie sich nicht genug auszusprechen wissen. ‚Jetzt ist Alles gut‘ wiederholte einer ohne Unterlass; ‚alle Sünden vergeben, abgewaschen, jetzt sterben und zu Gott gehen, o das ist gut, gut!‘ 


Einer der ersten Protestanten, welche von unseren Schwestern bekehrt wurden, ist auch dieses Jahr gestorben.
Im Jahr 1869, als bald nach der Ankunft unserer ersten Schwestern das gelbe Fieber hier so heftig wütete und in der Zeit vom 8.-29. September neun Schwestern und zwei Dominikanerpatres hinwegraffte, hatte James Gordon die großmütige Aufopferung dieser eifrigen Ordensleute gesehen und hingerissen von Bewunderung hatte er in die Kirche eintreten wollen, welche so heroische Tugenden hervorbrachte.
Vom Augenblick seiner Bekehrung an war er stets treu dem Zuge der Gnade gefolgt. Mit 24 Jahren schon im Leprosenhaus gleichsam lebendig begraben, hatte sein Glaube ihn stets aufrecht gehalten.
Er war der erste gewesen, welcher den Schwestern bei ihrem schweren Beruf jene kleinen Dienste leistete, die seine Krankheit ihm noch möglich machte; der Schmerz über den so raschen Tod der neun Schwestern hatte dann, wie es scheint, seine Krankheit noch bedeutend verschlimmert.
Bald nachher war sein ganzer Körper vom Kopf bis zu den Füßen mit Geschwüren und offenen Wunden bedeckt, und die letzten zehn Monate litt er ein wahres Martyrium. Aber seine Geduld blieb sich stets gleich und sein Tod war der eines Heiligen. 

(Aus: die katholischen Missionen, 1876)

Fortsetzung hier

Samstag, 2. Februar 2013

Ein jugendlicher Märtyrer aus Albanien



Am 17. März dieses Jahres wurde in Ipek, einer Ortschaft Albaniens, ein achtjähriger Christenknabe ein Opfer muselmännischen Christenhasses. Während sich das Kind im Hause eines türkischen Verwandten aufhielt, suchte dieser es auf alle mögliche Weise dazu zu bewegen, ein Kruzifix anzuspucken und verbotenes Fleisch zu essen; jedoch umsonst.
Mit einem Mut, der weit über sein Alter ging, drückte der Kleine das Kreuzbild ehrfurchtsvoll an seine Brust und bedeckte es mit zärtlichen Küssen.
Darüber geriet der fanatische Türke so in Wut, dass er den Knaben mit drei Revolverschüssen tot zu Boden streckte. „O du heiliger Märtyrer!“ so ruft der albanische Berichterstatter aus, „du auserwählte Seele Albaniens, die du jetzt oben im Himmel die Anschauung Gottes genießest, höre mein Flehen und bete für dein Vaterland!“

(Aus: die katholischen Missionen, 1893)

Freitag, 1. Februar 2013

Vorbildliche Andacht der kleinen Afrikaner


In dem Brief eines Missionsbischofs, des Apostol. Vikars von Zentralafrika, lesen wir: „Es wäre zu wünschen, dass in allen christlichen Ländern die Kinder mit solcher Ehrfurcht und Andacht der heiligen Messe beiwohnen würden, wie unsere Negerkinder. 

An einem Sonntag befand sich zufällig in unserer Kirche zum heiligen Herzen ein höherer europäischer Offizier bei der heiligen Messe. Während die größeren Neger unter dem Klang des Harmoniums die heilige Liturgie mit Gesang begleiteten, wohnten die übrigen der heiligen Handlung andächtig in ihren Bänken bei. 


Der Offizier wurde beim Anblick der andächtigen kleinen Neger tief ergriffen, und nachdem er aus der Kirche herausgetreten war, rief er aus: ‚Nie in meinem Leben fühlte ich mich so sehr als Christ, wie heute  beim Anblick jener Negerkinder.“

(aus: die katholischen Missionen, 1891)